Lieber kleiner Joschi
Als unsere Herma dich damals vor ihrem Tor fand, warst du so schwer krank, dass niemand glaubte, dass du es schaffen könntest. Du hattest die Abdrücke des kleinen Geschirrs noch in deinem Fell und hast kaum reagiert. Selbst der Tierarzt hatte Zweifel, dass du die Lungenentzündung überleben könntest. Wochenlang stand es auf der Kippe und du hast eigentlich nur geschlafen.
Aber du mit deinem Kämpferherz hattest es allen gezeigt.
Als es dir besser ging hast du gezeigt, was für ein Dackelsturkopf in dir steckt.
Du hast auf Hermas Tisch gestanden und nur auf eine Chance gewartet, an das Essen zu kommen. Wehe man wollte dir nichts geben oder noch schlimmer….dir, von dir geklaute Dinge, wieder weg nehmen. Dann hast du mal kurz deine Zähne gezeigt und hast verteidigt was dir wichtig war 🙂
Kaum zu glauben, aber auch für dich kam irgendwann die Zeit, Abschied von unserer Herma zu nehmen….sie zu Gunsten einer Pflegestelle in Deutschland zu verlassen.
Ich habe dich damals am Flughafen abgeholt und zu deiner Resi gebracht, mitten in der Nacht kamen wir dort an. Ich werde niemals vergessen, wie glücklich Resi ausgesehen hat, als sie uns nach einiger Zeit, mit dir auf dem Arm am Gartentor stehend, verabschiedet hat.
Und eure Freundschaft wurde immer intensiver im Laufe der Zeit, wurde zu einer intensiven gegenseitigen Liebe, sodass nach kurzer Zeit klar war….sie gibt dich niemals mehr her.
Du hast sie manchmal richtig geärgert, hast dich in ihr Bett gestohlen, obwohl du im Körbchen schlafen solltest, hast sie dann noch in die Nase gebissen, weil sie dich angeatmet hat und als ich zu Besuch kam, zierte ein riesiges Pflaster ihre Nase 😉
Alle Äpfel im Garten gehörten dir und wurden ins Körbchen geschleppt und dort bewacht und freiwillig hast du mal gar nichts mehr hergegeben, sondern du konntest sogar richtig ungemütlich werden.
Aber gleichzeitig hast du Resi nicht aus den Augen gelassen, bist ihr auf Schritt und Tritt gefolgt…du hast ihr so viel Glück geschenkt, wie ein kleiner Dackel zu verschenken hat….ihr gehörtet einfach zusammen und nichts hätte euch trennen können.
Nun, nach fast vier Jahren, bist du voraus gegangen auf die Wiese am Fuße des Regenbogens und wartest dort bis ihr euch eines Tages wiederfindet. Dein Kämpferherz hat aufgehört zu schlagen. Bereits in den letzten Monaten hattest du gezeigt, dass du müde geworden warst, hast deine Macken abgelegt und noch einmal intensiv die Liebe deines Frauchens genossen.
Du läßt uns alle, die dich kennen lernen durften, traurig zurück.
Natürlich wissen wir alle, das euer Leben nicht so lange währt wie das Leben eines Menschen, aber du fehlst uns sehr und am Allermeisten fehlst du deinem Frauchen Resi, der das Haus ohne dich viel zu einsam ist.
Machs gut kleiner Mann, lass dir die Wartezeit nicht zu lang werden und ärger da auf der Wiese nicht alle anderen 🙂