2021 – Noch ein Jahr Pandemie
Blickt man auf das Jahr 2021 zurück, denken die meisten wohl an Wörter wie „Corona“, „Lock-Down“ und „Home-Office“. Blicken wir, von Denia-Dogs e.V. zurück, tun wir das auch – aber nicht ausschließlich. Wir denken an: „Happy End“, an „Gesundheit“ und „offene Herzen“. An Menschen, die tolle tierische Mitbewohner*innen hinzugewonnen und ihnen ebenso ein wunderbares zu Hause gegeben haben. Hinter all dem steckte auch in diesem Jahr ein tolles Team. Eines, das viele Hürden gemeistert hat.
Es ist April und das Frühjahr startet vor allem mit dem Thema „Umstrukturierung“ – Wir fahren selbst mit eigenem Transporter, die Helfer*innen von „Denia Dogs“. Der ‚overnight paw express‘ fährt einmal im Monat nach Spanien und zurück. Alle Fellpfoten, also Hunde und Katzen mit neuem Zuhause, kommen mit. Die Tiere werden direkt von uns im Tierheim eingeladen und dorthin gebracht, wo sie am Ende auch wohnen werden. Wir fahren bis nach Norddeutschland und schließen somit eine Transportlücke und verringern viele Stunden der Fahrten quer durch Deutschland, um die Tiere weiterzutransportieren.
Vor allem für unser Team eine Bereicherung: weil wir selbst den Transport fahren, können wir regelmäßig in unserer Auffangstation in Spanien vorbeischauen. Wir sehen es selbst: die Hunde sind gut aufgehoben und werden von uns übergeben. Ein schönes Gefühl.
Herma, die in Spanien die Geschicke leitet, muss im Frühjahr etwas zurückstecken. Unterstützung lässt nicht lange auf sich warten, und viele junge Helferinnen und Team-Mitglieder packen vor Ort mit an: Tage, Wochen und Monate lang. Danke dafür.
Und wir können bei jeder Fahrt eine ganze Wagenladung Spenden mit nach Spanien nehmen und somit unser Futterlager immer einmal auffüllen.
Der Juni startet folgenschwer. Im Tierheim Vedama und auch bei „Denia Dogs e.V.“ breitet sich das canine Parvovirus aus; ein hochansteckendes Virus und vor allem für nicht geimpfte Hunde und Welpen eine tödliche Gefahr. Insgesamt sterben 18 Hunde.
Voller Einsatz unterstützen wir ab August schließlich Monika in ihrer eigenen Auffangstation. Noch „ungebunden“ (ohne Verein) entscheiden wir uns, ihr bei der Vermittlung von Hunden und Katzen unter die Arme zu greifen. Schon 27 Tiere haben so ein Zuhause gefunden – eine tolle Kooperation, von der viele Fellnasen profitieren.
Außerdem wächst unsere Auffangstation. Neue Ausläufe und Hundehäuser entstehen; alle sind fundiert umzäunt und befestigt.
Glückspilze und Abschiede
Alter, Krankheit – aber auch Hoffnung und Freude. Wie bei uns Menschen, so ist auch das Leben unserer liebsten Tiere von Glück und Notsituationen geprägt. Die folgenden Tiere stehen stellvertretend für jedes Fellherz, das Ähnliches erlebt hat.
Das Wort „lädiert“ trifft nicht annähernd den Zustand, in dem wir Sammy fanden. Abgemagert saß er auf der Straße, mit gebrochenem Kiefer und zerstörtem Auge. Die Rute verloren, das Fell stumpf. Wochenlang schien er sich so herumgeschlagen zu haben. Bei uns konnte Sammy aufatmen. Er fühlt, dass er behütet ist; auch, wenn noch viel vor ihm liegt, um wieder gesund zu werden. Ein schief im Kiefer eingewachsener Zahn wird entfernt. Sein Auge wurde schon entnommen und auch eine Entzündung im Ellenbogen ist behandelt. Bleib tapfer, kleiner Sammy.
Notfelle haben es immer verdient, ihr Glück zu finden. Das ist uns bei Crissy, ihrem Nachwuchs und ihren Brüdern gelungen. Crissy, eine fuchsbraune Mischlings-Schönheit, finden wir hochträchtig. Mit der Tollwut-Impfung ausgestattet, holen wir die Hündin nach Deutschland in eine Pflegestelle. Die Fruchtblase platzt, doch eine Geburt lässt auf sich warten. Per Notkaiserschnitt holen die Ärzte schließlich fünf muntere und vielfarbige Mischlings-Welpen auf die Welt. Crissy ist die geborene Mama. Bis zur elften Woche, kuschelt und ernährt sie ihren Nachwuchs geduldig. Coco, Cody, Caya und Carlo sind alle vermittelt, Crissy, die Mama selbst, auch. Endlich kann sie herumtollen, fröhlich und schwerelos. Ihren Menschen vertraut sie jeden Tag mehr. Auch Crissys Bruder Leon konnte noch vor Weihnachten zu seiner neuen Familie ziehen. Paddy und Blanquito warten noch auf die Familie, die zu ihnen gehört.
Mehrere Jahre lang wartet unser kleiner Angsthaste in der Auffangstation auf seine zweite Chance. Wir haben ihn so gut sozialisiert, dass er aktuell in einer lieben Pflegestelle in Deutschland wohnen kann. Dort macht er sich super und hat endlich auch ein eigenes, liebevolles Zuhause gefunden.
Opa Bony wartete zehn Jahre lang auf sein Happy End. Mit einer Flasche großgezogen, wartete er viele Jahre, bis er, im Rentenalter, entdeckt und als Traumhund direkt ins Herz geschlossen wurde. Eigenwillig und stur hat Bony selbst entschieden, wo er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Er hat das beste Zuhause bekommen, das wir uns für ihn vorstellen konnten.
Unser lieber „Humpel“-Marco stolperte im wahrsten Sinne des Wortes durchs Leben. Ein Teil seiner Pfote fehlt ihm und das Laufen fällt ihm schwer. Herausfordernde Entdeckungstouren im Gelände? Fehlanzeige. Doch dass man nicht schnell laufen muss, um lieben zu können und geliebt zu werden, das zeigt Marco ganz besonders. Sein Frauchen lässt ihn genau so sein, wie er will. Ausgestattet mit Physiotherapie genießt Marco fröhlich das Behütete und seinen eigenen Garten.
Als Welpe bei uns aufgenommen, war der Kleine ängstlich. Sechs Jahre brauchte es, bis er eine Pflegestelle bekommen konnte. Der Schritt zum endgültigen Zuhause war dann schnell gemacht. Hänsel entwickelt sich großartig. Seine Schwester Gretel wartet leider immernoch.
Angsthase Nr. 2 litt zudem noch unter aktiver Leishmaniose. Schnell gestresst von neuen Situationen, fiel es uns schwer, ihn gehen zu lassen. Wir wissen aber, dass er genau dort ist, wo er hingehört – in einer Familie, die ihn liebt, pflegt und beschützt.
Abschiede
„Wie glücklich ich bin, etwas zu haben, das „Auf Wiedersehen“ zu sagen so schwer macht.“ Das hat einst Pooh der Bär gesagt, und genau so ist es mit unseren Fellherzen. Auch 2021 mussten wir Lebwohl sagen. Hier wollen wir an sie denken.
Ein Tumor im Bein erschwerte Mares Leben. Eine Operation half ihr leider nur kurzfristig. Als sie zu stark abbaute, mussten wir sie erlösen.
Instabile Nackenwirbel (durch einen Tumor) sorgten bei Akiles für ein unrundes Gangbild. Wir wollten trotzdem eine Familie für dich finden. Drei Tage lang jedoch stieg deine Temperatur weiter an; aufstehen konntest Du nicht mehr. Wir mussten dich erlösen.
Eingeschläfert sollte er werden – weil er gebissen hat. Wir wissen aber, dass das nicht Bosheit ist. Lumpi ist ein Sonnenschein. Lumpi hat nie wieder gebissen. Lumpi war treu und loyal, vom ersten bis zum letzten Tag bei uns. Dass wir deine Liebe und Loyalität wert waren und genau das Gleiche für dich empfanden, das musst Du gespürt haben, lieber Lumpi.
Offen, fröhlich und gewitzt – so bleibt uns Elvis in Erinnerung. Auch kecke Kerlchen wie er werden aber älter. Das Alter aber hast Du ausgekostet, Elvis. Wir denken an dich, wenn du nach deinem Treuen Leben in unserer Auffangstation manchmal von oben runterschaust und guckst, ob noch alles in Ordnung ist.
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