2020 – Wie Hunde trotz Pandemie ein Happy End gefunden haben
Blickt man auf das Jahr 2020 zurück, denken die meisten wohl an Wörter wie „Corona“, „Lock-Down“ und „Home-Office“. Blicken wir, von Denia-Dogs e.V. zurück, tun wir das auch – aber nicht ausschließlich. Wir denken an: „Happy End“, an „Gesundheit“ und „offene Herzen“. An Menschen, die tolle tierische Mitbewohner*innen hinzugewonnen und ihnen ebenso ein wunderbares zu Hause gegeben haben. Hinter all dem steckte auch in diesem Jahr ein tolles Team. Eines, das viele Hürden gemeistert hat.
Ende Januar – Wetterkatastrophe in Spanien. Die Auffangstation wird während eines Sturms überschwemmt. Ein Orkan drückt das Meer ins Landesinnere – es läuft „über“ und fließt in Strömen ins Land. Unsere Photovoltaik-Anlage wird vom Dach gefegt, das Dach geht kaputt, der Strom fällt aus. Hundenäpfe, Ausläufe – alles steht unter Wasser. Die Hunde können nicht bleiben. Herma watet in Gummistiefeln und Watthose durch den Schlamm. Sie evakuiert die Hunde in Schubkarren und bringt sie vorübergehend in Tierpensionen. Unsere Auffangstation ist von der Außenwelt abgeschnitten. Übrig bleibt: viiieel Matsch.
Eine Erfahrung, die uns noch aufmerksamer gemacht hat. Solche Wassermassen sind nicht jährlich zu erwarten, aber: es wird sie wieder geben. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, haben wir Hundehäuser höher gelegt und verputzt, auch Gräben haben wir gezogen – damit uns das nächste Unwetter nichts anhaben kann und stärker an uns und unseren Hunden abprallt.
Unser Vereinssitz, der 2019 verlegt wurde, brauchte eine neue Erlaubnis beim Veterinäramt . Im März 2020 dann war sie endlich da. Auch, wenn viele Auflagen hinzukamen, haben wir uns sehr darüber gefreut. Erlaubnis nach §11 des Tierschutzgesetzes – du gehörst uns. Eine gute offizielle Bestätigung unserer Arbeit.
Schließlich wird im selben Monat ganz Spanien dicht gemacht – Corona und der erste offizielle Lockdown ist da. Alle Grenzen machen zu – niemand weiß, was „SARS-Cov-19“ für uns bedeuten wird. Klar ist aber: niemand darf raus. Unsere Auffangstation in den Bergen müssen wir auflösen und die Hunde im Tiefland zusammenbringen. Zack zack – alles geht schnell: vier Ausläufe und Hundehäuser werden fertiggestellt, es wird Platz geschaffen für die neuen Bewohner*innen.
Doch die Vermittlungsarbeit muss zu diesem Zeitpunkt vorerst ruhen. Viele Hunde haben bereits ein zu Hause gefunden; ihre Ausreise aber verschiebt sich – bis Mitte Mai. Nicht nur für die Familien, die sehnsüchtig auf ihren neuen Schützling in Deutschland warten, fühlen sich die Tage wie Wochen an. Auch für unseren Verein ist diese Zeit nicht leicht. Alle Tiere müssen weiterhin gefüttert und umsorgt werden; einige von ihnen werden operiert. Der Platz für neue, herrenlose Hunde – er fehlt. Weil die Hunde nicht ausreisen können, fallen Schutzgebühren aus, ein Großteil unserer monatlichen Einnahmen fehlt. Für Futter, Diesel, Wasser, Lagermiete. Die Reserven werden knapp.
Doch wir schaffen es – wir fangen die Verluste auf und die „Denia Dogs“ dürfen im Mai endlich wieder reisen. Sie können zu ihren neuen Familien und in die Pflegestellen ziehen. Gemeinsam mit den Teams der Transporte werden unsere Hunde mit Geschirr und – je nach Temperatur – mit Mäntelchen ausgestattet. Das Leben und die Vermittlungsarbeit rollt wieder an.
Nicht nur angerollt sondern auch umgesetzt ist im November unser neuer Denia-Dogs-Shop: https://denia-dogs.de/shop/. Shirts, Hoodies, Kalender, Weihnachtskarten oder Halstücher – alles ist online, pünktlich zur Weihnachtszeit! Ein Meilenstein für unser Team, denn schon seit Langem wollten wir das angehen. Hier könnt ihr neben Kleidung auch Tassen und Zubehör kaufen, mit Denia-Dogs-Logo und in schönem Design. Der Erlös fließt direkt in unsere Hunde und unsere Arbeit. Egal ob T-Shirt, Zipper oder Pullover: alles ist in guter Qualität und rundum kuschelig!
Notfelle – Sie und wir brauchen euch
Nicht alle Hunde sind aber fit und fidel. Jedes Jahr betreuen wir neben gesunden Hunden unsere „Notfelle“. Sie brauchen uns ganz besonders. Es sind Hunde, die dringend medizinische Hilfe brauchen. Und die kostet viel Geld. Geld, das wir aufbringen möchten, um all unseren Hündinnen und Hunden in Spanien zu helfen. Dank unserer langjährigen und vertrauensvollen Zusammenarbeit konnten wir Kredite bei unseren Tierärzten aufnehmen. Ein großes Glück in einer solchen Zeit, denn an Medizin darf es nicht fehlen. Trotzdem sind wir weiterhin auf eure Unterstützung angewiesen. Hier ein paar Beispiele der Hundeherzen, die Dank eurer Spenden Hilfe bekommen haben.
Guccis Herz arbeitet nicht, wie es soll. Außerdem hat der Rüde Leishmaniose. Die Medikamente, die zunächst halfen, haben Struvitsteine in seiner Blase verursacht. Nach einer OP und ärztlicher Betreuung mit 1700 Euro Kosten, ist Gucci gesund – und lebensfroh. Die Kosten für den Herzultraschall, für Blut- und Urintests – sie gehen weiter und liegen bei etwa 500 Euro.
Eine Pfotenverletzung tut weh. Besonders, wenn man als Hündin nicht richtig laufen kann. Die Lösung der Tierärzte: die Pfote kann versteift werden. Nach einer komplizierten Pfoten-OP kann Sisi endlich wieder fröhlich umher flitzen. 1500 Euro kostete das Ganze, doch die haben ein Hundeleben wieder glücklich gemacht.
Lasse war ein liebenswürdiger Junghund. Abgemagert und sehr schwach kam er zu uns. Leider waren mehrere Mittelmeer-Tests positiv. Lasse wurde behandelt und gepflegt. Eine Art Thrombose kostete ihn leider schließlich das Leben. Wir haben gekämpft.
Dass sich der personelle und finanzielle Einsatz aber lohnt, zeigt vor allem die Geschichte von Benji Basil. Kaum angekommen in der Welt, hatte Benji ein großes Päckchen zu tragen. Zwei komplizierte, zum Teil offen gebrochene Vorderbeine hatte der gerade Mal vier Monate alte Rüde. Die genaue Untersuchung ergab, dass Benji nicht nur den offenen Bruch in der Wachstumsfuge hatte, sondern auch der Ellenbogen im anderen Vorderbein kompliziert gebrochen war. Der Tierarzt riet uns, Benji einschläfern zu lassen. Doch das wollten wir nicht. Auch der kleinste Kämpfer bekommt bei Denia-Dogs e.V. die Chance, zu gewinnen. Deshalb haben wir uns für eine OP entschieden. Und Benji schlägt sich tapfer! Mutig überstand er mehrere Operationen. Das Metall in den Knochen aber sorgte für eine schmerzhafte Entzündung (Panosteitis) in Benjis Beinen. Sehr selten kommt das vor. Schnell mussten wir es entfernen lassen. Eine weitere Operation steht bevor. Die Kosten hier bislang: 1700 Euro. Doch Benjis Lebensfreude ist unglaublich: freundlich, fröhlich und irre lieb ist er trotz seiner Schmerzen unterwegs und glücklich bei seiner Familie in Deutschland angekommen. Wir freuen uns, ihm zu helfen. Er zeigt es deutlich: „ich will leben!“ Er macht seinem Namen alle Ehre. Der bedeutet: „Sohn des Glücks“. Drückt Benji die Daumen, dass es weiterhin gut für ihn weitergeht und der kleine, starke Optimist die vielen schönen Seiten des Lebens entdecken kann.
Denia Dogs e.V.
DE 29384700240 080533300
BIC/ SWIFT: DEUTDEDB384
Oder einfach per Paypal spenden:
Benji und seine Kumpels sind nur wenige von vielen Beispielen, toller Hunde, die eure und unsere Hilfe brauchen. Allein die Versorgung dieser fünf Notfelle kostete uns, mit OPs und Medikamenten, 6700 Euro. Hinzu kommen oft unerwartete Kosten, die wir nicht immer stemmen können. Könnt ihr uns helfen? Jede Spende hilft uns, den Notfellen die Medizin zu geben, die sie brauchen. Wir sind unendlich dankbar für jeden Euro und jeden Cent, denn die ermöglichen uns, weiterzumachen und jedem Hund eine Chance auf Leben zu geben.
Abschiede
Border-Collie-Mischling, Podenco oder Pudelmix – bei uns ist jeder Hund willkommen – und jeder ist ein Teil unserer Familie. Manche Hunde bleiben in unserer Auffangstation, einige von ihnen verbringen hier in Obhut von Herma ihren Lebensabend. Vermissen werden wir sie alle – in unserem Herzen haben sie einen Platz.
Joshi nahmen wir mit seinen zwei Schwestern und seinem Kumpel Rudi auf. In schlechtem Zustand hatte er jahrelang unter juckendem Fell gelitten und war schwach. Mehr als ein Jahr lang testeten wir Josh und probierten viele Medikamente aus. Das Fell wuchs – Joshi war kuschelig und welpenweich. Seine letzten Jahre genoss er und ging als glücklicher Opi.
Sieben Jahre lang lebte die Hundedame in einer Pflegefamilie. Gesundheitlich hatte sie immer wieder zu kämpfen, vor allem mit den Hinterbeinen. Ihren Rolli fuhr sie ein, als dann aber auch die Vorderbeine nicht mehr wollten, wurde Efra vom Tierarzt erlöst.
Der Staffmischling liebte in unserer Auffangstation den VW-Bus. Hier lag er, döste und genoss die Umgebung. Gute Laune hatte der Rüde immer. Doch einen fiesen Kampf gewann er nicht mehr: den Kampf gegen Krebs. Ein bösartiger Tumor streute in Babys Körper. Auch ihn vergessen wir nicht.
Angie lebte lange in unserer Auffangstation. Die letzten Monate verbrachte sie schließlich in einer lieben Pflegefamilie. Doch ihr Herz war müde. Sie starb in liebevoller Umgebung.
Glückspilze – Wir lieben alle Hunde
Für uns bei Denia-Dogs e.V. steht fest: wir kümmern uns um alle Hunde. Nicht nur um die fitten, um die gesunden – sondern auch um die, die andere längst aufgegeben haben. Von ihnen können wir eine Menge lernen. „Lebe im Moment“ – das sagen uns unsere Vierbeiner immer wieder. Sie zeigen uns, was Loyalität bedeutet, dass man das Beste von seinem Gegenüber erwarten soll und dass man sich mit dem ganzen Körper freuen und aus der tiefsten Seele heraus lieben kann.
Zu unseren Glückspilzen gehören etwa Kitty, Shakira, Jazz und Hayo, Chocolate, Thalia und Tro. Trotz ihres Alters, ihren Verletzung und komplizierten Charaktereigenschaften haben sich Menschen in Deutschland in die Vierbeiner verliebt. Aber auch Tom, Toni, Dana und Brandy – sie alle haben 2020 ein tolles Zuhause gefunden. Stellvertretend stehen sie für 150 Hundeherzen, für die wir uns so freuen. Wir haben sie alle vermittelt. Eine Zahl, die ganz schön viele Glücksgefühle und ganz schön viel Liebe auf einmal ergibt. Bei den Hunden und beim Menschen.
Auch im neuen Jahr 2021 bleibt es spannend bei den Denia-Dogs. In unserer Auffangstation in Spanien gibt es viel zu tun. Wir werden die Dächer von drei Hundehäusern sanieren – und auch das Apartment für unsere Helfer, denn auch sie haben es verdient, nicht mehr im Wohnwagen zu schlafen. Hierfür werden wir eine tragende Wand erneuern, und Fenster und Türen austauschen und das Bad sanieren. Wir wissen schon jetzt, dass wir wieder auf eure Hilfe angewiesen sein werden, denn während wir gerade planen, durchkreuzen bereits die nächstens Notfelle unsere Pläne. Patellaluxationen, Kreuzbandrisse und Augen – Duncan, Mario, Negret und Kiara warten bereits auf ihre Operationstermine.
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